Die Vorzeichen gegen den Spitzenreiter aus Ilmenau standen denkbar schlecht vor der Partie, aber das Wille, Zusammenhalt und Kampfgeist Berge versetzen kann, sah man eindeutig am Freitagabend.
Michael Eckhardt und seine zwei Gefährten Adrian Müller sowie Sandrino Witzel hatten sich einen genauen Matchplan für ihre tapferen Recken überlegt und die Mannschaft broformte von Beginn an.
Unsere Elf lief im 5-4-1 System auf, um die Angriffsstärke der Gäste zu unterbinden und Goalgetter Hertel nicht ins Spiel kommen zu lassen. Vorgabe war es, sich auf die Basics zu konzentrieren, in der Defensive gut zu stehen und immer positiv zu bleiben.
Von Anfang an standen wir sehr gut und haben Ilmenau keine Luft zum Atmen gelassen.
Jeder Einzelne hat für jeden Mitspieler gekämpft, gerackert und Fehler des anderen ausgebügelt, mit der Gewissheit, dass auch seine eigenen Fehler von den anderen bereinigt werden.
Ob dies an den Motivationskärtchen lag, welche meine Coautorin Tina an manche Spieler verteilt hatte, oder um Maik zu verdeutlichen, was er verpasst, kann ich nicht sagen.
Letztgenannter verbrachte seinen Freitagabend lieber bei einem Autorennen in Schmerfeld unterm Stein, als mit uns den grandiosen Punkt zu feiern. Ob sich dies auf das Geschenk der Winterausgabe unseres Fotohefts auswirkt, muss intern in der Redaktion noch genaustens besprochen werden. Besser hat es Kathrins Freundin organisiert bekommen und ließ extra zwei Dates sausen.
Nach den 90 Minuten konnte man ihr zu dieser Entscheidung nur gratulieren. Für dieses besondere Spiel brachte Kathrin ihre drei Glücksbringer-Freundinnen vom ersten Punktspiel mit auf den Spielplatz. Dadurch konnte gleich Spielerakquise betrieben werden und Marvin Hübner wurde verpflichtet, sich umgehend bei der nächsten Trainingseinheit als Probespieler vorzustellen.
Die erste große Chance im Spiel gehörte allerdings Ilmenau. Nach einer Ecke von rechts kam Metze zum Kopfball, welcher das Tor allerdings verfehlte. Auch die nächste Großchance gehörte Ilmenau. Nach einer Ecke kam Cherkashyn aus gut 25 Metern zum Abschluss und zwang unseren Schlussmann zu einer Glanzparade. Unter schwierigen Lichtverhältnissen lenkt Lucas die Murmel gekonnt über den Kasten.
Kurz darauf dann Jubelstürme im Sportpark. Zine, wohlgemerkt bei seinem ersten Pflichtspiel bei den Herren!, eroberte den Ball in der eigenen Hälfte und trieb ihn nach vorn. Ein kluger Pass hinter die Abwehr und Luis lief alleine auf Torwart Kott zu. Der Abschluss ins lange Eck war reine Formsache und ließ fast alle der knapp 300 Zuschauer jubeln.
1:0 Führung gegen den Ligaprimus aus Ilmenau!
Auch daraufhin hatte die Mannschaft um unseren 41-jährigen Abwehrchef Marten alles im Griff und erarbeitete sich weitere Chancen. Beispielsweise hier zu nennen ist ein Fernschuss von Lennox in der 40. Minute, welcher das Tor denkbar knapp verfehlte.
Kurz vor dem Pausentee hatte Luis nochmal die Chance die Ziffern auf der Anzeigetafel zu verändern, konnte den Ball aber nicht richtig kontrollieren und kam somit nicht zum Abschluss.
Kurz nach der Pause gab es ein Foul an der Außenlinie. Der darauffolgende Freistoß wurde leider unzureichend aus dem eigenen Sechzehner geklärt und ein glücklicher Abschluss von Cherkashyn über alle Köpfe hinweg bescherte uns das 1:1.
Daraufhin waren wir kurzzeitig verunsichert und haderten mit uns selbst. Aber heute wurde nicht der Kopf in den Sand gesteckt, sondern weiter an jeden Einzelnen geglaubt. Das Vertrauen, welches die Fans von beiden Seiten uns entgegenbrachten, indem sie jeden gewonnene Zweikampf und jede gelungene Aktion feierten, gab uns wieder Sicherheit und den Willen zurück. Die Stimmung im Sportpark trug die Spieler förmlich. Jeder Spieler wollte den Fans zeigen, was wir als Einheit zu leisten im Stande sind und welcher Kampfgeist in uns steckt. 90 Minuten standen auch im Zeichen des Dankes an jeden einzelnen Unterstützer des FSV, was die Mannschaft durch ihren Einsatzwillen zeigen wollte.
Ob überhaupt Ilmenauer Fans anwesend waren, kann ich nicht beurteilen, weil es viel zu laut auf unseren Seiten war. Wir konnten immer wieder Nadelstiche und so die Ilmenauer Defensive in Bedrängnis bringen, aber nie wirklich gefährden.
Cheftrainer Mike, welcher heute angeschlagen ins Spiel ging, weil er sich bei seinem Hobby, dem Autotüren fangen, die Schulter ausgekugelt hat, haderte immer wieder mit dem Schiedsrichterassistenten auf seiner Seite.
Nach einigen lautstarken Kommentaren bekam er vom gut leitenden Schiri Keith einen Freifahrtschein für nächste Woche ausgesprochen. Ob dieser allerdings vorm Sportgericht einen Wert hat, muss erst noch erörtert werden.
Ilmenau wechselte durch und brachte mit den ehemaligen Sandhasen Fernando und Finn viel Erfahrung ins Spiel, welche aber nur geringfügig Einfluss hatten.
Zwei knifflige Situationen gab es bis zum Schlusspfiff noch.
Die Ilmenauer Stiftung Trikottest prüfte unser Dress im eigenen Strafraum auf Herz und Nieren und kam zu dem Schluss, dass es sehr hochwertig und strapazierfähig ist. Ein Pfiff blieb allerdings aus.
Dieser kam dann in unserem Strafraum, als Fernando den Ball behauptete und über die Linie bugsierte. Assistent Schiel hob allerdings die Fahne...Abseits.
Im Nachgang erörterte Marc, dass es wohl eine Fehlstellung des Unparteiischen war. Auch das bezahlte Bestechungsgeld für den Videokeller in Allzunah, welches Benny Hertel wohl zahlte, sollte er seiner eigenen Meinung nach zurückfordern, da natürlich jedes Foul an ihm eine rote Karte nach sich ziehen müsste.
Das dieses Spiel ein Zuschauermagnet werden sollte, war im Vorhinein abzusehen und somit zog es viele Interessierte in den Sportpark. Auch die ehemaligen Oberligaspieler Floßmann, Nahr und Meißner gaben sich die Ehre. Der im Ruhestand befindliche Rudi Müller reiste mit dem Motorrad an, was ihn in im Nachhinein ärgerte, weil er leider nur Brause trinken konnte.
Beobachtet wurde die ganze Chose unter den wachsamen Augen der ehemaligen FSV-Trainer Lendrich und Fischer. Ebenfalls anwesend war Andreas Bühl (Landtagsabgeordneter für den südlichen Ilm-Kreis), der der Einladung unseres Nachwuchsleiters folgte. Man konnte viele bekannte ehemalige Gesichter und auch Spieler gegnerischen Teams unter den Zuschauern entdecken. Diese hier alle zu erwähnen, würde die Seitenanzahl explodieren lassen.
Nicht zu vergessen ist auch die hervorragende Leistung um Versorgungschefin Jaqui und ihrem Team. Kurzerhand wurde ein zweiter Versorgungspunkt aus dem Hut gezaubert, um die Wartezeiten für alle zu verkürzen. Lob für die Bratwürste unseres Sponsors Tino Möller gab es sogar von den Unparteiischen. Ich denke mal, er hat jetzt mindestens drei Kunden mehr.
Auch unser Ordnerteam um Maik Barth leistete wieder hervorragende Arbeit. Es ist dabei immer wieder schön zu sehen, wie sich die Mitglieder in diesen Positionen untereinander unterstützen und auch ehemalige Spielermütter dem FSV weiterhin die Treue halten. Danke, Katrin Fischer für deine Unterstützung gestern.
Und natürlich gebührt auch ein großer Dank an den Sprecherturm und seine Belegschaft. Danke an Fieldreporter Helge, seinem Co Linde und DJ Elton.
Dieser Punkt wurde im Anschluss mit vielen Fans und Mitgliedern bis die tief in die Nacht gefeiert. Viele sagen sich vielleicht, dass es nur ein Punkt war, aber für uns ist es mehr. Für uns ist es das Zeichen, dass wir zusammenstehen und das der Verein mit Ort, Fans und Mitgliedern wieder zusammenwächst. Es wurde sich rege ausgetauscht, während das eine oder andere Bier zum Befeuchten der Stimmbänder genutzt wurde. Auch die ehemaligen Spieler Hertel, Fernando und Metzmacher konnten sich lange nicht vom Sportpark trennen.
Nach dem es gegen 00:00 Uhr doch etwas leerer wurde, versammelte man sich in der Kabine der Mannschaft. Bei guter Musik, dem ein oder anderen Tänzchen und hervorragenden Getränken wurde bis in die Nacht die Mannschaftsleistung ausgiebig gewürdigt. Weitere Details über die Kabinennacht dürfen wir hier nicht preisgeben, da wir unseren Quellen versprechen mussten, dies unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit verschwinden zu lassen. Getreu dem Motto: “Was in der Kabine passiert, bleibt in der Kabine”. Einzig hier zu erwähnen sind Andi samt Freundin Chrissi, die bis spät in die Nacht in der Kabine verweilten, während unsere Social Media-Beauftragte Kathrin schon eher die Segel streichen musste, da sie schon ordentlich “einen im Gin hatte”.
In diesem Sinne Danke an alle, die gestern dabei waren und uns so fantastisch unterstützt haben. Ihr habt aus uns alle die letzten 10 Prozent rausgekitzelt, die nötig waren, dieses Spiel so zu gestalten. Wir hoffen, dass wir bereits am Dienstag im Pokal gegen Haarhausen (03.10., 14:00 Uhr), natürlich in Haarhausen, wieder viele Fans begrüßen dürfen und die Leichtigkeit und den Schwung aus dem Spiel mitnehmen können.
Aufstellung: Lucas – Schwens, Wolf, Buse, Oschmann, Pflügner - Sterzing, Beck, Schleicher, Reykowski, Ulke (93. Da Garca)
Text: Chefredakteur Hucki und Coautorin Tina
Fotos: Sven und Kathrin
Videos: Antje
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