Oberliga Süd: FSV Martinroda - FSV Budissa Bautzen 2-4 (0-1)
- info0479801
- 13. Sept. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Die Enttäuschung natürlich groß, weil nach der doch recht ordentlichen Vorstellung im Pokal gegen Jena die Erwartung eine andere war. So richtig unzufrieden werden nach dem Spielverlauf, bei dem es den Gästen reichte auf Fehler des Gastgebers zu warten, besonders für die zu den Toren führenden beteiligten Akteure sein. Den Schlüssel für dieses Spiel fand der gastgebende FSV im gesamten Verlauf der Partie nicht. Der FSV auf der anderen Seite, wacher, aktiver und mit einem Matchplan, der sich früh an das fehlerhafte Spiel des Gastgebers orientieren konnte. Schon vom Anpfiff weg spürte man die Nervosität, die sich besonders im hinterem Bereich aufbaute. Bautzen stand sehr hoch, attackierte den ballführenden Martinrodaer Spieler früh und erzeugte Wirkung. Ein No Name Anspiel brachte Bautzen in Ballbesitz und zum ersten gefährlichen Abschluss, den Nicolai noch meistern konnte. Die anschließende Ecke brachte das schnelle 0-1, bei dem die Abwehr Martinrodas nur zusah und wie erstarrt wirkte. Die Qualität der Bautzener Standards, wie noch in anderen Spielszenen sichtbar, eine andere. Der Eckball mit Schärfe und Schnitt fand den Kopf von Hagemann, der mühelos einnicken konnte. Das Fehlerpotential, oder anders, die Last, die man mitzuschleppen schien, blieb weiterhin ein Spielbegleiter. Beim Freistoß in der 12. Minute, zentral 18 Meter von Hagemann auf den rechten Winkel gezogen, war TW Nicolai noch mit der übergreifenden Hand am Ball. Suliman aus 8 Metern mit einem Kopfballversuch, die erste notierenswerte Angriffsaktion für Martinroda. Das Spiel auf Seiten des Gastgebers weiter von Nervosität begleitet, hatte auch in der Spielordnung, speziell bei den Laufwegen und den Positionen einige Fragezeichen, die sich auftaten. Vorn drei Angreifer, die sich im Mittelkreis den Raum nahmen und außen gähnende Leere, die, wenn überhaupt, meistens nur von den Rohlik-Brüdern beackert wurde. Dann aber doch drei gute Aktionen am Stück. Suliman mit Ball am Fuß aus 12 Metern und Andris, der eine Hereingabe von D. Rohlik nur knapp verpasste. Andris mit einem Freistoß an den Torraum, den Kahlef nur um Haaresbreite nicht erreichte. Bautzen baute sich weiterhin vorn mit drei Spielern auf, nahm Martinroda damit die Präzision ihrer Pässe. Der von Suliman inszenierte Angriff über die rechte Seite hätte eigentlich auf Grund seiner Ausführung den Ausgleich bringen müssen. Mit Tempo überlief er die letzte Kette, passte präzise ins Zentrum, wo Kahlef gegen den stark reagierenden TW der Bautzener nur zweiter Sieger blieb. Eine gelungene Aktion kurz vor der Halbzeit mit schöner Ballpassage im gegnerischem 16 er, brachte Six in aussichtsreiche Schussposition. Fazit der ersten Halbzeit. Martinroda begann ab der 25. Minute das Spiel besser in den Griff zu bekommen, belohnte sich aber nicht.
Dann war das Spiel kurz nach Wiederanpfiff eigentlich schon entschieden. Ein Zuspiel kurz vor dem Strafraum statt anzunehmen, ließ Andris in Erwägung einen Angriff zu starten laufen. Baudisch spritzte dazwischen und hatte im 1 zu 1 gegen Nicolai keine Mühe. Zwei Standards, einmal als Ausgangspunkt eines verlorenen Kopfballduells und ein scharf in den 16 er geschlagener Freistoß mit starker Ballbehauptung des Schützen, brachten die endgültige Entscheidung. Der zwischenzeitliche Anschluss von Brömel sowie das nicht anerkannte Tor kurz zuvor, zeigte zumindest den Willen, den man der Mannschaft während des gesamten Spiels nicht absprechen darf. Floßmann mit einem Treffer in der Schlussminute nur noch mit der Ergebniskosmetik. Die Erwartung vor dem Spiel war sicherlich optimistisch. Mit Bautzen stellte sich aber ein Team im Martinrodaer Sportpark vor, das in sich gereifter, cleverer und mit einer Spur ausgebuffter agieren durfte.
Martinroda
Nicolai. Schneider. Benkenstein, Six (65. Brömel)- A. Rohlik (85. Zimmermann), Floßmann, Andris (88. Weis), Sulimann, D. Rohlik- Litzenberg ( 65. Nahr), Kahlef ( 65.Al Saeed)
Bautzen
Gorzelanski, Patka, Weka, Kloß, Hagemann, Baudisch ( 84. Voigt), Hentsch, Rülicke ( 88.Noack ), Sarelo (68. Jockusch), Hentschel, Käppler
0-1 Hagemann 4., 0-2 Baudisch 47., 0-3 Hentschel 71., 1-3 Brömel 74., 1-4 Hagemann 84., 2-4 Floßmann 90.
SR Chris Rauschenberg - 125 -
Text: J. Krogel
Foto: J. Ehrhardt

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