Der Einbruch der bis zum Anschlußtreffer sehr gut spielenden Martinrodaer geht wohl nun doch mit dem kaum noch vermeidbaren Abstieg aus der Oberliga einher. Martinroda hatte durch die beiden typischen Hertel-Tore nicht unverdient einen komfortablen Vorsprung herausschießen können. Jeweils sehr gute Vorbereitungen über die Außenpositionen, nutzte Hertel mit perfekter Ballannahme und anschließender Drehung sowie platziertem Kopfball zur Doppelführung. Bautzen hatte bis dahin einen einzigen Schussversuch in der 3. Minute Richtung Martinrodaer Gehäuse bringen können. Eine stabile Abwehrformation, die den ballführenden Gastgebern keine Entfaltungsmöglichkeiten und im Versuch, den finalen Pass zu spielen, rechtzeitig stören konnte, brachte Sicherheit ins Martinrodaer Spiel. Der Schachzug des Bautzener Trainer mit dem wohl spielentscheidenden Spielerwechsel in der 33. Minute, Hentschel für Weska, brachte mehr Dynamik und Ordnung seiner Elf aufs Feld. Typisch der Anschlusstreffer aus Sicht der Gäste, die mit einer Fehleinschätzung der Spielsituation bereits eine Minute nach dem Wechsel das Tor kassierten. Bautzen kehrte sofort die Spielarithmetik um, und übernahm genau wie es der FSV Martinroda in den ersten 30 Minuten tat, die Spielkontrolle. Noch war das Spiel an Chancen verteilt. Schneider mit einer sehr guten Möglichkeit und zweimal Hertel, hatten nach dem Bautzener Anschluss netzen können. Da fehlte nicht nur das Glück, auch ein wenig die Entschlossenheit um die Möglichkeit zu punkten offen zu halten. Leider musste Hertel, der sich beim Torschuss in der 42. Minute verletzte, mit einer schmerzhaften Blessur an der Wade zur Pause passen. Mit Nahr und Langhammer brachte Trainer Robin Krüger neues Personal. Warum die nun drittplatzierten Bautzener da oben stehen, ist sinnbildlich mit ihrem Auftreten beim 2-2 kurz vor der Pause und dem Doppelschlag von Hanisch nach rund einer Stunde Spielzeit zu erklären. Allerdings waren die Treffer zum 3-2 und das spätere 5-2 mit bitterem Beigeschmack, weil höchst abseitsverdächtig. Eben das Glück auf der einen Seite, was den Gästen letztlich in diesem Spiel mal wieder fehlte. Präzise geführte Angriffszüge, die sich immer mehr abzeichnenden Lücken in der Gästeabwehr zunutze machen, und der Weg für die Bautzener auf der Siegerstraße war geebnet. Martinroda hatte in dieser Phase kaum noch was dagegen zu setzen. Nach dem 5. Treffer des Gastgebers zwar ein ausgeglichenes, aber auch chancenarmes Spiel bis zum Abpfiff.
Bautzen
Zoul, Schröder, Weska (33. Hentschel), Kloß, Hanisch, Hagemann ( 75. Lehmann ), Nathe, Noack, Jokusch ( 71. Baudisch ), Hentsch, Rülicke
Martinroda
Nicolai- Müller ( 46. Langhammer ), Nowak, Schneider- Floßmann (75. Metzmacher ), Six- A. Rohlik (75. Andris ), Suliman, Litzenberg, D. Rohlik- Herrtel (46. Nahr)
0-1, 0-2 Hertel 7., 17., 1-2 Kloß 34., 2-2 Noack 44., 3-2, 4-2 Hanisch 57., 62., 5-2 Hagemann 71.
SR Florian Lukawski -167-
Text: Krogel
Foto: S. Ehrhardt
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