Unterm Strich kassierten die Gäste eine erwartbare Niederlage. Eigentlich sind die Trainer Keller und Bach nicht zu beneiden. Wann konnte eine Formation in dieser Saison auflaufen, bei der mindestens sechs Spieler aus dem Stamm Einzug ins Spielformular fanden? Deshalb ist besonders in der Defensive Woche für Woche ein Umdenken von Nöten, was den Stabilitätsfaktor immer wieder beeinträchtigt. Zu allem Überfluss fiel der in den letzten Wochen stabilste Abwehrspieler Floßmann, zuletzt ein Garant für gute Leistungen, auch noch aus. Wille und Einsatzbereitschaft, die im ersten Spielabschnitt bei einigen fehlten, reichen nicht aus, weil auch das Spielverständnis jede Woche neu auf die Probe gestellt wird. Bevor man sich so richtig auf das Offensivspiel des Gastgebers einstellen konnte, hatten man mit dem Doppelschlag nach 15 Minuten und dem 0-3 nach einer halben Stunde das Ziel Punkte zu ergattern aus dem Blick verloren. Die achtminütige Verletzungsunterbrechung, Nicolai mit stark schmerzender Handverletzung, wurde zur Aufgabe gezwungen. Erst nach dem 0-3 wurden Abläufe und das Spielverständnis besser. Noch unter dem Eindruck des Nicolai Ausfalles, kassierte man fast hilflos erscheinend die Treffer zum 0-4 Pausenstand.
Aber... trotz des hohen Rückstandes gab man das Spiel nicht auf und kam zunehmend besser ins Spiel. Halt eben 30 Minuten zu spät, denn so ganz chancenlos war man auch im ersten Spielabschnitt nicht. Suliman (17.), Brömel (33.), und Metzmacher mit einem schönen Freistoß knapp vorbei (44.), hatten nicht das Schussglück. Metzmacher rüttelte seine Mannschaft lautstark auf und ging mit seiner Einstellung, die sich nun auch auf seine Mitspieler übertrug, als Antreiber voran. Zumindest die 2. Hälfte gewann Martinroda mit 3-1, was die Moral und den Willen der Mannschaft unterstreicht. Und ein weiterer möglicher Treffer nach dem Anschluss zum 2-4, der im Bereich des Möglichen war (Hujdurovic), wer weiß, ob es da nicht noch einmal spannend geworden wäre. Stattdessen zerstörte der zuvor eingewechselte Rösener jegliche Gedanken an einer Wunderheilung. Jetzt wird es noch einmal spannend im Unterhaus der Tabelle. Jetzt muss man hoffen, dass die noch um Form ringenden Spieler nach längeren Ausfällen weiter voran kommen und zumindest für das anstehende Derby zwei, drei Verletzte zurück kehren.
Bad Langensalza
Patzer, Jaeger Scheer (82. Ortlepp), Domeinski, Finger, Weis, Zickler, Linz, Harmisch ( 46. Fernschild), Sauerbier ( 62. Rösener), Fiß
Martinroda
Nicolai (18. Apel) - Monecke, Nowak, Müller, Meißner - L. Weis, Metzmacher- Brömel, Hujdurovic, Suliman- C. Weis
1-0 Sauerbier 13., 2-0 Linz 15., 3-0 Finger 27., 4-0 Sauerbier 45., 4-1 Suliman 71. FE, 4-2 L. Weis 75., 5-2 Sauerbier Rösener 81., 5-3 Suliman 89. FE
Text: J. Krogel
Foto: S. Ehrhardt
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